Als Hospiz Schloss Bernstorf stehen wir täglich im engen Austausch mit Schwerkranken und deren Angehörigen. Insbesondere in den ersten Gesprächen ist eine der am häufigsten gestellten Fragen: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Hospiz und einer Palliativstation?“ Diese und viele weitere Fragestellungen in dem Zusammenhang beantworten wir Ihnen in diesem Artikel. So viel vorab: Beide Versorgungsbereiche sind wichtig für Menschen mit schweren Erkrankungen. Obwohl sie eng miteinander verbunden sind, decken sie unterschiedliche Lebensbereiche ab. Bevor wir auf die Unterschiede zwischen einem Hospiz und einer Palliativstation eingehen, erklären wir Ihnen erst einmal die Begrifflichkeiten.
Was umfasst die Palliativversorgung?
Im Rahmen der Palliativversorgung werden Schmerzen bei lebensbedrohlichen Erkrankungen behandelt. Diese Form der medizinischen Versorgung ist ab dem Zeitpunkt der Diagnose verfügbar. Die Behandlung verbessert die Lebensqualität für traumatisierte Menschen. Das Ziel ist es, die krankheitsbedingten Beschwerden zu lindern und den Gesundheitszustand des Betroffenen zu stabilisieren. Die Betreuung kann außerdem spirituelle, psychologische oder emotionelle Hilfe umfassen. Palliativpflege findet im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im betreuten Wohnen statt. Die Finanzierung wird durch die Krankenkassen abgedeckt.
„Im Jahr 1990 definierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die palliative Therapie als umfassende und aktive Behandlung von Patienten, deren Erkrankung einer kurativen Therapie nicht mehr zugänglich ist, und für die das Behandlungsziel die bestmögliche Lebensqualität für sie selbst und ihre Angehörigen ist.“
(Quelle: planet-wissen.de, 2019, Palliativstation und Hospiz)
Was versteht man unter einem Hospiz?
Ein Hospiz ist eine Einrichtung für schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die Zugehörigen, die den Verlust eines geliebten Menschen bewältigen müssen, werden in das Angebot mit einbezogen. Im Mittelpunkt steht die Hospizarbeit, ein ganzheitliches Konzept zur Begleitung und Betreuung schwerkranker sterbender Menschen. Pflegekräfte mit der Zusatzqualifikation Palliative Care sind hier immer präsent. Die Leitung ist nicht ärztlich. Ärzte stehen aber in einer 24-Stunden Rufbereitschaft zur Verfügung. Das kollektive Wissen im Team wird für Überlegungen zur Therapie mit herangezogen. Die Finanzierung des Aufenthalts wird zu 95 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen übernommen. Die fehlenden 5 Prozent müssen von den Hospizen per Gesetz über Spendengelder erbracht werden. Für den Hospizgast entstehen keine Kosten. Diese heimähnlichen Einrichtungen sind auf maximal 16 Plätze in Deutschland beschränkt, um sowohl einen persönlichen Charakter zu wahren als auch jedem Bewohner die nötige Aufmerksamkeit schenken zu können.
🏡 Schon gewusst? Das Hospiz Schloss Bernstorf bietet seit 2014 schwerkranken Menschen ein letztes Zuhause. Als gemeinnützige Einrichtung sind auch wir dauerhaft auf Spenden angewiesen. Jeder Euro hilft schwerkranken Menschen.
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Unterschied Palliativ und Hospiz zusammengefasst
Zusammenfassend kann man sagen, dass Patienten, die nur noch wenige Monate zu leben haben, eine Hospizpflege erhalten, während die Palliativpflege jedem gewährt werden kann. Beide Formen der Versorgung konzentrieren sich auf das Schmerz- und Symptommanagement und sind darauf bedacht, unheilbar kranken Menschen den Lebensabend so schmerzfrei wie möglich zu gestalten.