„Sie sind wichtig, weil sie eben da sind. Sie sind bis zum letzten Augenblick ihres Lebens wichtig! Wir werden alles tun, damit sie nicht nur in Frieden sterben sondern auch bis zuletzt leben können.“ Cicely Saunders
Oft vermag die Endgültigkeit einer sehr lebensbegrenzenden Krankheit den Betroffenen und ihren Zugehörigen den Boden unter den Füßen wegzureißen. Nicht nur braucht es dann viel Zeit, um mit Schmerz, Wut und Trauer einen Umgang zu finden, sondern auch organisatorisch gilt es vieles zu klären. Was es nun alles zu erledigen gibt, ist für die meisten neu und manchmal fühlt es sich auch befremdlich an. So kann alles zusammen sehr heraus- oder gar überfordernd sein.
Uns ist es ein großes Anliegen, den Betroffenen sowie ihren Zugehörigen in diesem Prozess bestmöglich unterstützend und beratend zur Seite zu stehen. Hierbei beginnt unsere Arbeit schon weit vor einer Aufnahme in unser Hospiz. So gehen wir in persönlichen Gesprächen, unter anderem auch vor Ort, auf individuelle Fragen, Unsicherheiten und Ängste ein.
In enger Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, ambulanten Palliativ-Teams und Hausärzten kümmern wir uns zudem um die zu klärenden Formalitäten, wie zum Beispiel den Hospizantrag und die Kommunikation mit den Krankenkassen. Hat ein Gast seinen Weg zu uns gefunden, wird er vom gesamten Hospiz-Team herzlich empfangen. Jeder Einzelne, ob vom Bereich Pflege, Verwaltung, Küche, Gästebetreuung, Hausreinigung, Ehrenamt oder wir, vom Sozialdienst, unterstützt den neuen Hospizgast dabei, sich schnell zurechtzufinden und wohlzufühlen.
Um unsere Gäste und ihre Zugehörigen während ihres Aufenthalts bei uns in Bernstorf bestmöglich zu begleiten, arbeiten alle Berufsgruppen Hand in Hand. Dabei stehen individuelle Wünsche sowie Bedürfnisse, Selbstbestimmtheit und eine höchstmögliche Lebensqualität immer im Vordergrund. Wir vom Sozialdienst, Sandra Wulf und Franziska Mielke, unterstützen und beraten dabei schwerpunktmäßig bei noch zu klärenden Themen, wie zum Beispiel die finanzielle Situation oder Wohnungsangelegenheiten, dem Erstellen von Patientenverfügungen, der Beantragung von Zuzahlungsbefreiungen und vielem mehr.
Darüber hinaus ist uns eine umfassende psychosoziale Begleitung wichtig, um in dieser besonderen Lebenssituation emotionalen Beistand zu leisten, unsere Gäste und ihre Zugehörigen auf dem Weg der Krankheitsbewältigung und bei der Auseinandersetzung mit dem Sterben in all seinen Facetten zu begleiten. Und manchmal auch einfach nur da zu sein, mit offenen Ohren und mit offenem Herzen. Hat sich ein Gast auf seine letzte Reise begeben, stehen wir den Zugehörigen zur Seite, einen Umgang mit der Trauer und dem erfahrenen Verlust zu finden und vermitteln bei Bedarf auch wohnortnahe Trauerangebote.
Auch für uns Mitarbeiter ist der Abschied von unseren Gästen sehr bewegend. Um würdevoll und bewusst von den verstorbenen Gästen Abschied zu nehmen, gestalten wir einen Stein für jeden Gast und legen ihn in eine Schale aus Treibholz. Mehrmals im Jahr fahren wir gemeinsam an die Ostsee und überbringen jeden Stein mit seiner ganz eigenen Geschichte dem Meer.
Herzliche Grüße vom Sozialdienst-Team
Franziska Mielke & Sandra Wulf