Heute erzählt euch Lena, wie sie ihren Bundesfreiwilligendienst im Hospiz erlebt hat und welche Erfahrungen sie mitnimmt. Wir sind sehr froh, dass Lena uns ein Jahr lang unterstützt hat und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.
Da ich noch nicht genau wusste, was ich nach der Schule machen möchte, habe ich mich für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden. Meine Überlegungen gingen einschließlich in den sozialen Sektor. Soziales Engagement war mir schon immer wichtig. Zuerst hatte ich eine Arbeit mit Tieren in meinem Fokus gestellt, da ich die Tätigkeit im Hospiz psychisch für zu anstrengend hielt.
Dann kam es doch anders. Herausforderungen habe ich noch nie gescheut und so bin ich dann ins Schloss Bernstorf gekommen. Meine ersten Befürchtungen legten sich schnell, da alle Mitarbeiter mich sehr gut aufgenommen und integriert haben.
Das Sterben – Leben bis zum Schluss. Diese Floskel hat sich in mir eingebrannt, weil es genau das ist, was täglich im Hospiz gelebt wird. Es gibt unzählige Situationen – meist alltägliche Dinge, welche ich in meiner Zeit im Hospiz erleben durfte, die in Anbetracht der endlichen Zeit einen ganz anderen Wert gewinnen.
Schon nach den ersten Wochen haben sich meine Gedankengänge geändert. Meine persönliche Weiterentwicklung sowie auch meine Psyche wurden gestärkt, durch die doch sehr verschiedenen Lebenswege unserer Gäste. Schön fand ich, dass Konflikte und Schwierigkeiten sofort besprochen wurden und immer eine Lösung parat war. Dadurch konnte ich meine sozialen Kompetenzen ausbauen und an meinen eigenen Schwächen arbeiten.
Es gibt so viele „große“ Momente, die ich in meiner ereignisreichen Zeit im Hospiz miterleben durfte. Auch merke ich, wie ich mich verändert habe und wie mich das Hospiz lebensentscheidend geprägt hat und auch weiter prägen wird. Fragen wie: Ist es wirklich wichtig so verbissen zu sein? Sollte ich eher viel Kraft in Karriere oder in Freunde stecken? Oder noch wichtiger –wie will ich leben, damit ich zufrieden sterben kann und dabei mit mir selbst im Reinen bin? Wie muss ich dafür mein Leben gestalten? – gingen durch meine Gedanken.
Ich bin dankbar für jede Begegnung die ich im Haus erleben durfte – Gäste, Angehörige, Ehrenamtliche und Personal – durch alle bin ich ein Stückchen gewachsen und habe sie alle, mitsamt den Ratschlägen, gebündelt in mich eingesaugt.
Vielen Dank für diese tollen Erfahrungen!
Eure Lena
Vielen Dank, liebe Lena, für die großartige Unterstützung in der Betreuung, Pflege und in der Verwaltung. Wir werden Dich vermissen.
Dein Schloss Bernstorf Team