Wir sind das familiengeführte Hospiz Schloss Bernstorf und geben in dieser Serie Einblicke in die verschiedenen Jobprofile in einem Hospiz. Im folgenden Beitrag stellen wir das Jobprofil eines Sterbebegleiters vor.
Übersicht
Sterbebegleitung Definition
Die Sterbebegleitung zielt darauf ab, Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Sie umfasst die Unterstützung von Patienten und ihren Familienangehörigen während des Sterbeprozesses. Sterbebegleiter bieten eine einfühlsame Präsenz, hören zu, geben Trost und unterstützen sowohl bei der Bewältigung von körperlichen Beschwerden als auch bei der Auseinandersetzung mit emotionalen und spirituellen Fragen. Ziel der Sterbebegleitung ist es, den Menschen in ihrer letzten Lebensphase Würde, Geborgenheit und ein Gefühl von Frieden zu vermitteln, während sie diesen wichtigen Übergang vollziehen.
„Nach 30 Jahren als Arzthelferin und dem Umgang mit kranken Menschen möchte ich mit meinen Erfahrungen eine soziale Einrichtung unterstützen. Dabei fiel meine Entscheidung direkt auf das Hospiz, um hier mein Wissen sinnvoll einzusetzen und etwas Gutes zu tun.“
Ehrenamtsmitarbeiterin Ulrike S.
Aufgaben eines Sterbebegleiters
Die Aufgaben eines Sterbebegleiters sind vielfältig und erfordern ein hohes Maß an Empathie, Sensibilität und Fachwissen. Zu den Hauptaufgaben gehört es, den Sterbenden und ihren Familien in dieser schwierigen Zeit emotionalen Beistand zu leisten. Dies beinhaltet das Zuhören, die Bereitstellung von Trost und Unterstützung sowie die Begleitung bei der Bewältigung von Angst, Trauer und anderen emotionalen Herausforderungen. Darüber hinaus kümmern sich Sterbebegleiter auch um die praktischen Belange, wie die Organisation von Pflege und medizinischer Versorgung, das Schmerzmanagement und die Koordination mit anderen Fachkräften im Hospizteam. Sie helfen den Patienten, ihre Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf ihre Pflege und ihre letzten Lebensmomente zu artikulieren und setzen sich dafür ein, dass diese respektiert und umgesetzt werden. Die Sterbebegleitung kann ambulant oder stationär zum Beispiel in einem Hospiz erfolgen.
Welche Softskills sollten Sie mitbringen?
- Empathie und Einfühlungsvermögen
- psychologisches Geschick und die Fähigkeit, schwierige Gespräche zu führen
- Bereitschaft, sich mit dem Sterbeprozess auseinanderzusetzen
Welche fachlichen Qualifikationen sollten Sie mitbringen?
In vielen Fällen ist keine spezifische formale Ausbildung als Sterbebegleiter erforderlich. Es gibt jedoch verschiedene Bildungswege und Qualifikationen, die bei der Ausübung dieser Tätigkeit hilfreich sein können. Zum Beispiel können Erfahrungen oder Ausbildungen im Gesundheits- oder Sozialbereich (wie Krankenpflege, Sozialarbeit, Psychologie oder Seelsorge) eine solide Grundlage bieten. Darüber hinaus bieten einige Organisationen oder Einrichtungen spezielle Schulungen oder Zertifizierungen für Sterbebegleiter an, die relevante Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln können.
Für das Hospiz Schloss Bernstorf ist eine Weiterbildung wünschenswert, um in schwierigen Situationen richtige Entscheidungen treffen zu können. Wir empfehlen eine Fortbildung über den Hospizverein Wismar / Schwerin.
🏡 Schon gewusst? Das Hospiz Schloss Bernstorf benötigt aufgrund der gesetzlichen Regelung pro Jahr ein Spendenvolumen in Höhe von rund 200.000 €.
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Was ist der Unterschied zwischen einem Sterbebegleiter und einem Palliativpfleger
Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es einige Unterschiede zwischen einem Sterbebegleiter und einem Palliativpfleger. Ein Sterbebegleiter konzentriert sich hauptsächlich darauf, den Menschen in ihrer letzten Lebensphase emotionalen Beistand zu leisten und sie auf ihrem Weg des Abschiedsnehmens zu unterstützen. Ihre Rolle liegt mehr in der psychosozialen und spirituellen Betreuung, wobei der Fokus darauf liegt, den Sterbenden und ihren Familien Trost, Geborgenheit und Unterstützung zu bieten.
Die Aufgaben eines Palliativpfleger dagegen umfassen neben der emotionalen Unterstützung auch die medizinische Pflege und das Schmerzmanagement. Palliativpfleger sind darauf spezialisiert, die Lebensqualität von Menschen mit schweren Krankheiten zu verbessern, indem sie Schmerzen lindern, Symptome kontrollieren und das Wohlbefinden des Patienten ganzheitlich fördern. Sie arbeiten eng mit einem interdisziplinären Team zusammen, um die bestmögliche Versorgung für ihre Patienten sicherzustellen.
Insgesamt kann man sagen, dass der Sterbebegleiter sich mehr auf die psychosozialen und spirituellen Bedürfnisse des Sterbenden konzentriert, während der Palliativpfleger zusätzlich eine ganzheitliche medizinische Versorgung bietet, um die Lebensqualität des Patienten zu maximieren. Beide spielen jedoch eine entscheidende Rolle im Prozess der palliativen Betreuung und tragen dazu bei, dass Menschen in ihrer letzten Lebensphase mit Würde und Respekt umsorgt werden.
Ehrenamt im Hospiz Schloss Bernstorf
Ein Hospiz muss nach § 39a SGB V 5 % seiner Kosten über Spenden finanzieren. Daher arbeitet ein Sterbebegleiter oft ehrenamtlich. In unserem Beitrag finden Sie alle wichtigen Informationen zur ehrenamtlichen Hospizarbeit.
Wenn Sie mehr über die Arbeit als Sterbebegleiter erfahren möchten oder Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie auf Ihrem Weg zum Sterbebegleiter zu unterstützen.
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