Wir sind das familiengeführte Hospiz Schloss Bernstorf und geben in dieser Serie Einblicke in verschiedene Berufsbilder in einem Hospiz. In diesem Beitrag stellen wir das Berufsbild der Pflegefachkraft vor. Pflegefachkräfte übernehmen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung, indem sie Menschen betreuen, medizinisch versorgen und emotional unterstützen. Doch welche Aufgaben einer Pflegefachkraft sind besonders wichtig, welche Qualifikationen sind erforderlich und welche Weiterbildungen für Pflegefachkräfte gibt es? In diesem Beitrag erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu diesem vielseitigen Beruf.
Übersicht
Aufgaben einer Pflegefachkraft
Die Pflegefachkraft ist eine ausgebildete Fachkraft im Gesundheitswesen, die für die Betreuung, Pflege und medizinische Versorgung von Menschen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen verantwortlich ist. Pflegefachkräfte arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Diensten oder Hospizen. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihnen eine professionelle sowie einfühlsame Betreuung zu bieten.
Die Aufgaben und Tätigkeiten einer Pflegefachkraft sind vielseitig und erfordern sowohl fachliche Kompetenz als auch soziale und emotionale Fähigkeiten. Die Tätigkeiten umfassen die direkte Pflege der Patienten, die medizinische Versorgung sowie die psychologische Betreuung und Beratung.
„Die Arbeit im Hospiz zeigt mir, wie wichtig es ist, Menschen in ihrer letzten Lebensphase mit Würde und Respekt zu begleiten – das ist für mich eine unglaublich erfüllende Aufgabe.“Ellen Kuhnt – Pflegefachkraft Hospiz Schloss Bernstorf
Grund- und Behandlungspflege
Zu den wichtigsten Aufgaben einer Pflegefachkraft gehört die Grund- und Behandlungspflege der Patienten. Dazu zählen:
- Unterstützung bei der Körperpflege, wie Waschen, Duschen und Ankleiden
- Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Mobilität
- Unterstützung bei der Mobilität, einschließlich Umlagerung bettlägeriger Patienten
- Verabreichung von Medikamenten nach ärztlicher Anordnung
- Wundversorgung, Verbandswechsel und Dekubitusprophylaxe
- Blutdruck- und Blutzuckermessung sowie Injektionen
- Unterstützung bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen
Psychosoziale Betreuung und Beratung
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Aufgaben einer Pflegefachkraft ist die psychosoziale Betreuung. Pflegefachkräfte begleiten Patienten und deren Angehörige durch schwierige Phasen und helfen ihnen, mit Ängsten, Schmerzen und Unsicherheiten umzugehen. Zu den Aufgaben gehören:
- Aktives Zuhören und einfühlsame Gespräche
- Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und im Umgang mit Diagnosen
- Beratung zu pflegerischen Maßnahmen und Hilfsmitteln für Angehörige
Organisation und Zusammenarbeit
Neben der direkten Pflege übernehmen Pflegefachkräfte auch organisatorische Aufgaben. Dazu zählen:
- Dokumentation von Pflegeverläufen und medizinischen Maßnahmen
- Erstellung von Pflegeplänen und Abstimmung mit Ärzten und Therapeuten
- Organisation der täglichen Abläufe im Pflegebereich
- Schulung von Pflegehilfskräften und Anleitung von Auszubildenden
Die Aufgaben einer Pflegefachkraft sind somit nicht nur auf die Pflege selbst beschränkt, sondern beinhalten auch koordinierende Tätigkeiten und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften.
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Ausbildung zur Pflegefachkraft
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt an Berufsfachschulen für Pflege sowie in Praxiseinrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Während der ersten zwei Jahre erhalten alle Auszubildenden eine generalistische Grundausbildung. Die generalistische Pflegeausbildung eröffnet vielfältige Perspektiven für eine Karriere im Gesundheitswesen. Seit 2020 ermöglicht sie eine umfassende Qualifikation zur Pflegefachfrau, zum Pflegefachmann und seit 2024 auch zur Pflegefachperson. Dabei steht die ganzheitliche Betreuung von Menschen aller Altersgruppen und in verschiedenen Versorgungsbereichen im Mittelpunkt.
Durch die Zusammenführung der bisherigen Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege erhalten Auszubildende eine breite fachliche Grundlage. Gleichzeitig besteht weiterhin die Möglichkeit, sich gezielt auf die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder die Altenpflege zu spezialisieren.
Neben der beruflichen Ausbildung wurde 2020 das Pflegestudium auf Bachelor-Niveau eingeführt, das seit dem 1. Januar 2024 vergütet wird. Diese akademische Ausbildung verbindet praxisnahe Pflege mit wissenschaftlichen Kompetenzen und schafft zusätzliche Karrierechancen.
Ausbildungsinhalte
Sie umfasst theoretische und praktische Inhalte, darunter:
- Grundlagen der Anatomie und Physiologie
- Pflegerische Maßnahmen und medizinische Versorgung
- Kommunikation und Interaktion mit Patienten
- Rechtliche und ethische Grundlagen der Pflege
- Praktische Einsätze in verschiedenen Pflegebereichen
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Absolventen die staatliche Anerkennung als Pflegefachkraft und können in verschiedenen Einrichtungen tätig werden.
Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung
Um eine Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen zu können, müssen Bewerber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
- Ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) oder ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen mindestens zweijährigen Berufsausbildung
- Alternativ: Eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegehelfer oder Altenpflegehelfer
- Gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs (ärztliches Attest)
- Soziale Kompetenz, Empathie und Interesse an der Arbeit mit Menschen
- In manchen Fällen: Ein Vorpraktikum oder erste Erfahrungen im Pflegebereich
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Weiterbildungen für Pflegefachkräfte
flegefachkräfte können sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden, z. B.:
- Palliative Care: Diese Weiterbildung vertieft Kenntnisse in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und vermittelt Kompetenzen zur Schmerzlinderung und psychosozialen Unterstützung.
- Intensivpflege: Hier erlernen Pflegekräfte spezialisierte Techniken für die Betreuung von Patienten auf Intensivstationen, einschließlich Beatmungspflege und Notfallmanagement.
- Gerontologische Pflege: Diese Weiterbildung fokussiert sich auf die Pflege älterer Menschen und schult Fachkräfte im Umgang mit altersbedingten Erkrankungen wie Demenz.
- Psychiatrische Pflege: Pflegekräfte erwerben Fachwissen über psychische Erkrankungen und deren Behandlung, um Patienten mit Depressionen, Schizophrenie oder Angststörungen professionell zu betreuen.
- Wundmanagement: Diese Spezialisierung vermittelt Wissen über moderne Wundversorgungstechniken, um chronische Wunden wie Dekubitus oder diabetische Fußsyndrome effektiv zu behandeln.
Weiterbildungen bieten die Möglichkeit, sich auf spezielle Fachgebiete zu konzentrieren und die Karrierechancen zu verbessern.
Quereinstieg als Pflegefachkraft
Viele Menschen interessieren sich für einen Quereinstieg als Pflegefachkraft. Voraussetzung ist in der Regel dennoch eine dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft. Es gibt jedoch Möglichkeiten für Umschulungen oder berufsbegleitende Qualifikationen. Besonders gefragt sind Quereinsteiger mit Erfahrung in sozialen Berufen oder mit einem starken Interesse an der Arbeit mit Menschen.
Arbeiten als Pflegefachkraft im Hospiz
In einem Hospiz liegt der Fokus auf der palliativen Pflege der Patienten, die in einem Hospiz Gäste genannt werden . Pflegefachkräfte arbeiten eng mit Palliativmedizinern, Psychologen, Seelsorgern und ehrenamtlichen Helfern zusammen. Hier liegt der Fokus nicht auf der Heilung von Krankheiten, sondern vor allem auf der Linderung von Schmerzen und Symptomen sowie um eine ganzheitliche Begleitung der Gäste in ihrer letzten Lebensphase. Pflegefachkräfte im Hospiz bieten nicht nur körperliche Pflege, sondern auch seelischen Beistand und begleiten Angehörige auf diesem Weg.
Die Hospizarbeit basiert auf einem menschenzentrierten Ansatz, der den Bedürfnissen schwerkranker Menschen und ihrer Familien höchste Priorität einräumt. Neben der medizinischen Versorgung gehören dazu auch psychosoziale Unterstützung, spirituelle Begleitung und die Förderung einer bestmöglichen Lebensqualität bis zum letzten Moment. Hospize sind darauf ausgelegt, eine ruhige, würdevolle und unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich Gäste und ihre Angehörigen gut aufgehoben fühlen.
Schlussgedanke
Der Beruf der Pflegefachkraft ist anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend. Wer eine sinnvolle Aufgabe sucht und Menschen in schwierigen Lebenssituationen helfen möchte, findet in diesem Beruf eine wertvolle Tätigkeit. Ob durch eine Ausbildung, einen Quereinstieg oder gezielte Weiterbildungen – der Beruf der Pflegefachkraft bietet viele Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung.
Möchten Sie mehr erfahren oder sich für eine Stelle als Pflegefachkraft in unserem Hospiz bewerben? Kontaktieren Sie uns gerne!